Klingerhof



Klingerhof, 1908
Sekirn
Architekt: Karl Haybäck
Bauherr: Carl Klinger
Lithografie : Bautechniker, 1908

Der berühmte österreichische Architekt Karl Haybäck, bekannt für seine Werke im Jugendstil, wandte sich in einigen seiner Projekte dem Heimatstil zu. Ein Beispiel dafür ist sein eigenes Haus in Krumpendorf am Wörthersee, das er 1902 für sich und seine Frau Ella errichtete. Dieses Gebäude kombiniert Elemente des alpinen Landhauses mit Jugendstilelementen und spiegelt Haybäcks Verbindung zur regionalen Holzarchitektur wider. Es zeigt eine harmonische Verschmelzung von Tradition und künstlerischem Ausdruck. Auch auf der gegenüberliegenden Seite des Sees, in Sekirn, entwarf er ein weiteres Werk, das ähnliche stilistische Ansätze aufweist.

Foto 1909 : Sammlung Pitschek

Architekt Haybäck schreibt darüber in der Zeitschrift Bautechniker : "In prächtiger Waldlandschaft inmitten eines uralten 20 Joch großen Parkes an einem Berghange in unmittelbarer Nähe und mit Aussicht über den herrlichen Wörtersee gelegen, spricht dieses auch hinsichtlich seiner architektonischen Durchbildung äusserst reizvolle kleine Bauwerk für sich. Es besitzt alle Reize des alpenländischen Wohnhauses sowohl seiner äußeren Erscheinung nach wie auch im Innern. Das als Baumaterial und zur Wand- und Deckenbildung im Innern reichlich verwendete Holz verleiht dem Objekte einen Hauch warmer Anmut. Den ländlich und rustikalen Einschlag erhält das Gebäude vorzugsweise durch den unregelmäßig gemauerten Bruchsteinsockel. Aufgehend sind die Wandflächen geputzt. Das Dach ist mit Biberschwänzen gedeckt." (Quelle anno Bautechniker 17.7.1908)

Aquarell von Haybäck, 1909
Eine Rarität - die Sammlung von Pischek umfasst ein Original-Aquarell des Architekten Karl Haybäck aus dem Jahr 1909, das den Innenraum der Villa Klingerhof zeigt.

Der Klingerhof - die runde Markierung in dieser Zeichnung zeigt die Lage des Hauses. Gelegen am Hügel oberhalb der Villa Engelhart.

In den 80er Jahren wurde der Klingerhof leider abgerissen und ein neues Haus errichtet. Im Untergeschoss kann man noch die alte Fensteranordnung erkennen. Foto 2025