Karinderhuette



Karinderhütte, erbaut um 1935, abgerissen 1973
(neben Schloss Sekirn, heute Privatbesitz Gräfin Heidi Horten-Goess)
Bauherr: Major Arthur William Foster, Bridgnorth, England
Foto: Sammlung Brieger 1969


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Text von Linda Brieger, die dort ihre Kindheit verbrachte:

Karinderhütte, Englische Blockhaus-Architektur am Wörthersee, von 1935 bis 1973. Ein markanter Blickpunkt am Südufer mit wechselvoller Geschichte und prominenten Gästen. Ein fürstlicher Besitz, der 1973 abgerissen wurde.

Der Name KARINDERHÜTTE stand auf einer Tafel als Holz an der Einfahrt zum Anwesen, die direkt von der Wörthersee-Süduferstraße abzweigte. Das Anwesen grenzte bis zum Verkauf an Helmut Horten (1973) unmittelbar an das Schloss Sekirn, die spätere Villa Horten und erstreckte sich ca .500 m Richtung Osten.

Besitzverhältnisse
Die Liegenschaft gehörte ursprünglich zum Schloss Windisch-Grätz bzw. Schloss Sekirn. Im Jahr 1935 kaufte Major Arthur William „Jimmy“ Foster aus England die Liegenschaft von Dr. Hugo Vinzenz Fürst zu Windisch-Grätz. Am 12.10.1950 verkaufte Major Foster die Liegenschaft an Maximilian,, dem Sohn von Dr. Hugo Vinzenz und späteren Fürst zu Windisch-Grätz. 1973 wurde der Besitz an Helmut Horten verkauft und nach 38 Jahren wurden Schloss und die Liegenschaft der Karinderhütte wieder „zusammengeführt“ zu einer Einheit mit ca. 1 km Seeufer.

Beschreibung
Erbaut wahrscheinlich 1935/1936 von Major „Jimmy“ Foster. . Der Name ist wohl eine Ableitung von „Carinthian“ und der Zusatz „Hütte“ wurde wohl vom „hut“/Hütte, weil die Häuser in Blockhaus-Bauweise gebaut waren.

Die Einfahrt mündete in einem großen Platz, um den und entlang des Sees sich die 4 Gebäude befanden: das große Haupthaus , das Wirtschaftshaus, das Personalhaus und einem Haus, das nur aus einem Raum mit großer Veranda bestand, dem „Salon“. Ein Bootshaus mit langem Steg und  gro0er, blick-geschützter Liegefläche gehörten ebenfalls dazu. Insgesamt hatte die Karinderhütte ca. 15 Zimmer, eine Wohnung und eine Personalwohnung mit Werkstätte, dazu eine Garage für 2- Autos und überdachten Autoabstellplatz für 2 Autos.



Auch wenn die Häuser von außen wie ganz einfache Blockhäuser aussahen: alle Zimmer waren sehr elegant eingerichtet, jedes Zimmer in einer anderen Farbe. Zwischen jeweils 2 Zimmer war ein Badezimmer mit Badewanne. Das Warmwasser kam von einer Heizungsanlage im „Wirtschaftshaus“. Heizung gab es allerdings keine. Das ganz Haupthaus war seeseitig umgeben von einem überdachten Gang der zum See hin offen war.
Dem ganze Haupthaus entlang befand sich eine große Wiese, wo Gartenmöbel auf 2 Ebenen zum Sitzen einluden und – kaum 20 m entfernt – einen wunderbaren Blick auf den See und die gesamte Bucht boten. Im Esszimmer hatten bis zu 25 Personen Platz, abends hielt man sich im Salon auf.

Geschichte
Zu Zeiten des Deutschen Reiches verbrachten Nazis ihren Urlaub auf dem Anwesen. Nach Ende des zweiten Weltkrieges diente es der englischen Besatzung als Quartier. Die Offiziere waren im Schloss Sekirn untergebracht, die „normalen“ Besatzungssoldaten in der Karinderhütte. Die  Küche für diese Soldaten war in einem Haus – ebenfalls direkt am See – ca. 300 m weiter Richtung Osten, also Richtung Klagenfurt, untergebracht.

Bewohner
Der Besitz war nur im Sommer bewohnbar, da es keine Heizung gab. Nur die Hausmeisterfamilie wohnte ganzjährig da (hier wurde mit Holz und Kohle geheizt).
So wohnte Major Foster hier, später die Fürstenfamilie Windisch-Grätz. Wenn die Fürstenfamilie im Sommer nicht an den Wörthersee kam, wurde das Anwesen vermietet. So z.B. an eine adelige Familie aus England, an die Familie Reuss, die Familie Mayr-Melnhof oder an  Lucius Peter Ordway, einen amerikanischen Schriftsteller.

Schon von Anfang an, also zu Zeiten als Major Foster hier weilte, war die Karinderhüttte unter anderen Urlaubsdomizil für Persönlichkeiten aus aller Welt. Da fraf es sich gut, dass es in Dellach einen Golfplatz gab, wo die Gäste Golf spielen konnten.

So zum Beispiel König Edward VIII., spätere Herzog von Windsor.

Schlagzeilen machte die Karinderhütte 2011, als sich herausstellte, dass der spätere Präsident der USA , John F. Kennedy Ende der 30er Jahre hier seine „Sommerfrische“ verbrachte.  

Auch die Familie von Fürst Maximilian Windisch-Grätz – verwandt mit vielen Adelshäusern in Europa – führte ein sehr gastfreundliches Haus und viele Adelige und Prominente Europas waren oft hier zu Gast, manchmal auch für mehrere Tage oder Wochen.

Kleiner Auszug aus der Gästeliste:
Alfonso von Hohenlohe und Ira von Fürstenberg
Mitglieder des Häuser
Fürstenberg
Hohenlohe-Langenburg
Hohelohe-Schillingfürst
Grafen Elz
Grafen Goess
Grafen Auersperg
Fürst von Thurn & Taxis
Hetty Auersperg
Nora von Liechtenstein
König Bhumibol von Thailand
Prinzessin Soraya
Herbert von Karajan
Jacky Icks
Roberto Rossellin
und viele weitere.